Neuseelands größte Molkereigenossenschaft Fonterra drosselt aufgrund fallender Nachfrage die Produktion von Öko-Milchprodukten. Das berichtet der Konzern auf seiner Homepage.
Die Wirtschaftskrise habe Australien und Neuseeland erreicht. Die Bevölkerung sei kaum noch bereit, die teureren Öko-Produkte zu kaufen. Demnach sei das Unternehmen gezwungen, die Verarbeitung deutlich zu reduzieren, sagt Kelvin Wickham von Fonterra. Zudem würden die hohen Transportkosten bei der Öko-Milch enorm zu Buche schlagen.
Die Hälfte der Öko-Milchlieferanten soll bereits eine schriftliche Benachrichtigung erhalten haben, dass Fonterra kein Interesse mehr an deren Öko-Milch habe. Noch vor kurzem hatte der Molkerei-Gigant viele Landwirte bei der Umstellung auf die ökologische Milchproduktion unterstützt.
Im Laufe dieser Woche will sich das Unternehmen nach eigenen Angaben mit den betroffenen Bauern zusammensetzten. Ein vier-Punkte-Plan sei bereits ausgearbeitet. Unter anderem ist angedacht, zukünftig Öko-Milch bevorzugt zu Käse zu verarbeiten, da hier noch ein Absatzmarkt vorhanden sei. Darauf soll sich eine der Produktionsstätten konzentrieren.
DEUTSCHE WELLE Newsletter Aktuelles Verseuchtes Milchpulver bei Fonterra Ein neuer Skandal beim weltgrößten Molkerei-Konzern Fonterra zieht Kreise. Das neuseeländische Unternehmen hatte vor kurzem auf kontaminiertes Milchpulver aufmerksam gemacht. Jetzt entschuldigt sich der Konzern-Chef. Neuseelands Ministerpräsident John Key verlangte Auskunft darüber, warum das Unternehmen erst am Wochenende die bakterielle Kontamination von im Mai 2012 hergestellten Produkten eingeräumt habe. Fonterra sei das Flaggschiff-Unternehmen Neuseelands. Die Enthüllung erschüttere das Vertrauen der Verbraucher bis ins Mark, sagte Key. Konzern-Chef Theo Spierings reiste nach Peking, um sich dort persönlich für den Vorfall zu entschuldig