Tonga
Aufstand gegen den Feudalherrn
Die Lage war nach Berichten von Reportern auf Tonga am Freitag ruhig, nachdem König Taufa'ahau Tupou einen vierwöchigen Ausnahmezustand verhängt hatte. Damit sind Demonstrationen verboten. Der König habe vor den Forderungen der Menschen kapituliert, sagte der bekannteste Kämpfer für die Demokratie auf Tonga, Akilisi Pohiva, in einem Interview mit Radio Neuseeland. Er sei allerdings zu spät eingeschritten, um die Unruhen noch zu stoppen.
Der wütende Mob hatte am Donnerstag zahlreiche Regierungsgebäude gestürmt und Firmen geplündert, die der in Luxus lebenden Königsfamilie gehören. Der Rest des Landes ist bitterarm. Die Unruhen entwickelten sich aus zunächst friedlichen Demonstrationen mit der Forderung nach mehr Demokratie. Das weitgehend vom König bestimmte Parlament machte angesichts der Gewalt schließlich eine Kehrtwende. Es versprach Wahlen in zwei Jahren, bei denen die Mehrheit der Abgeordneten vom Volk bestimmt werden können. Bislang werden 21 der 30 Abgeordneten vom König und anderen Feudalfamilien bestimmt.
Mehrere hundert Passagiere, die in dem Reich mit 170 Palmeninseln in der Südsee Urlaub machen wollten, strandeten in Neuseeland. Die Fluggesellschaften Air New Zealand and Polynesian Airlines strichen alle Flüge.