Stuhl von Erfolgstrainer Buschbacher wackelt
Frankfurt. Cheftrainer Hartmut Buschbacher droht beim Deutschen Ruderverband (DRV) der Rauswurf. «Wir werden die Angelegenheit in den Gremien beraten und die Frage nach Konsequenzen diskutieren. Alles ist denkbar», sagte der stellvertretende DRV-Vorsitzende Dag Danzglock. Buschbacher hatte während der WM in Neuseeland bei einer Polizeikontrolle nach auffälliger (extrem langsamer) Fahrweise eine Blutprobe verweigert.
Gestern wurde der 52-Jährige nun von einem Gericht in Wellington zu einer Geldstrafe von umgerechnet 226 Euro verurteilt. Buschbachers Anwalt erklärte, der Beschuldigte habe die Polizisten wegen ihres neuseeländischen Akzents nicht richtig verstanden und sei deshalb unsicher gewesen, was die Beamten von ihm wollten.
Buschbacher, der beim DRV noch einen Vertrag bis Ende 2012 besitzt, war gestern für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar. Er hatte sich nach dem Vorfall beim DRV, dem Weltverband FISA und den deutschen Athleten entschuldigt. FISA-Geschäftsführer Matt Smith hatte verärgert auf die Situation reagiert, wollte vor einer eigenen Bewertung aber erst einmal die Untersuchungen des deutschen Verbandes abwarten.
Neuen Auftrieb dürften nun Gerüchte bekommen, wonach der britische Verband Buschbacher während der WM ein lukratives Angebot unterbreitet haben soll. Buschbaum hatte den Posten als Cheftrainer nach dem Schiffbruch 2008 in Peking angetreten, als die deutsche Flotte erstmals seit 52 Jahren ohne Goldmedaille geblieben war. Bei der WM in Posen 2009 war der DRV dann mit drei Gold- und zwei Bronzemedaillen in den 14 olympischen Klassen stärkste Nation.