Weitwurf gehört eigentlich zu jedem Sportfest dazu. Doch genau diese Disziplin, die an einer Schule in der Nähe von Palmerston North im Süden der Nordinsel ausgetragen wurde, sorgte für internationales Medieninteresse. Denn statt Bällen schleuderten die Schüler tote Possums durch die Luft. Was als Spaß begann, endete nun in einer landesweiten Debatte, bei der sich nicht nur entsetzte Eltern, sondern auch Tierschützer zu Wort meldeten. Zum Hintergrund: Possums gelten in Neuseeland als Pest, da sie die Bäume kahl fressen (zwei Possums essen so viel Grün wie ein Schaf – nur auf den Bäumen) und die Eier von Vögeln aus den Nestern stehlen, unter anderem die des bedrohten Nationalvogels Kiwi. Da ein Possum-Fell für etwa fünf Dollar verkauft werden kann, veranstaltet die Schule jährlich Wohltätigkeitsschießen, bei denen auch die Schüler der Clayton School auf Possum-Jagd gehen – für den guten Zweck. So werden jährlich etwa 500 Beuteltiere getötet. Mit lokalen Sponsoren und Eintrittsgeldern kommen so beachtliche Geldbeträge zustande. Mit den toten Possums veranstalteten die Kinder dann den „Possum Pitch“ – und die Lokalzeitung, der Manawatu Standard, veröffentlichte Fotos von am Schwanz geschleuderten Beuteltieren und jubelndem Publikum. Somit geriet nicht nur die Schule in die Kritik, sondern auch die Zeitung. Ob und in welcher Form solche Events in Zukunft stattfinden, ist nicht klar.
Possum-Weitwurf an Schule in Neuseeland sorgt weltweit für Schlagzeilen