Wellington - Nach 131 Jahren wird die neuseeländische Nachrichtenagentur New Zealand Press Association (NZPA) am Mittwoch geschlossen. Wie ihr Chefredakteur Kevin Norquay AFP sagte, fiel die Entscheidung über das Ende der Agentur nach zahlreichen Einschnitten während der vergangenen 15 Jahre bereits im April. Damals habe der australische Medienkonzern Fairfax die NZPA als Zulieferer gekündigt, nachdem der gesamte Markt schon in den Jahren davor einen starken Konzentrationsprozess durchlaufen habe.
Die Agentur war im Jahr 1880 unter dem Namen United Press Association gegründet worden und wurde im Jahr 1942 in NZPA umbenannt. In ihren besten Jahren zur Mitte des vorigen Jahrhunderts zählte sie mehr als 70 Zeitungen in Neuseeland zu ihren Kunden und betrieb Außenstellen in London, Sydney, New York, Washington sowie Singapur. Zuletzt arbeiteten noch 35 bis 40 Journalisten für NZPA. Sie wollen sich am Mittwoch nach der letzten Depesche vor dem Sitz der Agentur in Wellington versammeln.
Die Agentur habe in ihrer Geschichte stets als unabhängige Stimme der neuseeländischen Presse gegolten und die Medien des Landes mit nationalen und internationalen Nachrichten beliefert, beklagte Norquay, der 14 Jahre lang für NZPA gearbeitet hat. Seinen Angaben zufolge konzentrierte sich der neuseeländische Medienmarkt in den vergangenen Jahren immer stärker unter den Dächern von Fairfax und seinem australischen Konkurrenzunternehmen APN News and Media, die nun verstärkt mit eigenen Journalisten arbeiteten. Außerdem expandiere die australische Nachrichtenagentur AAP in Neuseeland. (APA/AFP)