Lebensmittelverschwendung
Jedes Jahr landen Millionen Tonnen Lebensmittel auf dem Müll. Nach einem Bericht der FAO und der UNEP führt dies zu schweren Umweltschäden und trägt entscheidend zur Produktion von Treibhausgasen bei.
Weltweit geht jährlich rund ein Drittel aller produzierten Nahrungsmittel verloren. Das sind 1,3 Milliarden Tonnen. Der Wert der vergeudeten Lebensmittel entspreche dem Bruttoinlandsprodukt der Schweiz, sagte der Generaldirektor der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO), José Graziano da Silva, in Rom. Der Verlust koste die Weltwirtschaft jährlich 570 Milliarden Euro (750 Milliarden Dollar), heißt es in dem Report " Folgen der Nahrungsmittelverschwendung - Auswirkungen auf die Naturressourcen", der jetzt in Rom und Nairobi vorgestellt wurde. Dies sei schon moralisch nicht vertretbar, sagte Graziano da Silva.
"Wir können es nicht zulassen, dass ein Drittel der Nahrungsmittel, die wir produzieren, verschwendet wird oder verloren geht, während täglich 870 Millionen Menschen hungern". Achim Steiner, der Leiter des UN-Umweltprogramms (UNEP), sprach in Nairobi von einem "Weckruf" und warnte vor allem vor den langfristigen Kosten der Verschwendung, die nachfolgende Generationen zu tragen hätten. Die Verschwendung zu verringern, habe ein "enormes Potenzial", um Hunger in der Welt zu bekämpfen.
Enorme Umweltschäden
Allein für die Produktion der Lebensmittel, die später nicht verwendet werden, würden jährlich etwa 250 Kubikkilometer Wasser verbraucht. Das entspricht den dreifachen Volumen des Genfer Sees und ist dem Bericht zufolge dreimal mehr, als pro Jahr durch die russische Wolga fließen. Zudem entstünden bei der Herstellung Treibhausgase, die der Wirkung von 3,3 Milliarden Tonnen Kohlendioxid entsprächen. Nur die USA und China produzierten den Angaben zufolge jährlich mehr Kohlendioxid.
Damit aber noch nicht genug. Fast 30 Prozent des gesamten weltweiten Ackerlandes wird genutzt, um Nahrung zu produzieren, die nie gegessen wird. "Wenn weniger Lebensmittel verschwendet würden, nähme das nicht nur den Druck von knappen Ressourcen", schreiben die Autoren des Reports. Es wäre auch nicht mehr nötig, die Produktion um 60 Prozent zu steigern, damit auch 2050 die gesamte Weltbevölkerung ernährt werden könne.
Unterschiedliche Gründe
In den Entwicklungsländern geht lut dem Bericht vor allem bei der Herstellung ein Teil der Produktion verloren. In ärmeren Staaten fehlten zudem geeignete Lagermöglichkeiten, so dass die Lebensmittel verderben, bevor sie bei den Verbrauchern ankommen.
In den reichen Ländern würden dagegen sowohl im Einzelhandel als auch in den Haushalten große Mengen noch verzehrbarer Lebensmittel einfach weggeworfen. Verantwortlich dafür seien unter anderem die Fixierung auf das Mindesthaltbarkeitsdatum, das von den Verbrauchern immer wieder mit dem Verfallsdatum verewchselt wird, und ein übermäßiges Augenmerk auf das Aussehen der Produkte.
Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner sieht Deutschland unter anderem mit der Kampagne "Zu gut für die Tonne", bereits auf einen guten Weg zur Abfallvermeidung. "Handel, Industrie, Kirchen, Verbände und Verbraucherinitiativen ziehen an einem Strang. Wenn andere Länder folgen, können wir das Ziel der Europäischen Kommission erreichen, die Menge der verwertbaren Lebensmittelabfälle bis zum Jahr 2020 um die Hälfte zu reduzieren", sagte die Ministerin.
gmf/qu (afp, dpa, epd, rtr)
Mit freundlichen Grüßen
Sigurd A.Röber
IPhone - Mail
T4roeber@gmail.com
Jedes Jahr landen Millionen Tonnen Lebensmittel auf dem Müll. Nach einem Bericht der FAO und der UNEP führt dies zu schweren Umweltschäden und trägt entscheidend zur Produktion von Treibhausgasen bei.
Weltweit geht jährlich rund ein Drittel aller produzierten Nahrungsmittel verloren. Das sind 1,3 Milliarden Tonnen. Der Wert der vergeudeten Lebensmittel entspreche dem Bruttoinlandsprodukt der Schweiz, sagte der Generaldirektor der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO), José Graziano da Silva, in Rom. Der Verlust koste die Weltwirtschaft jährlich 570 Milliarden Euro (750 Milliarden Dollar), heißt es in dem Report " Folgen der Nahrungsmittelverschwendung - Auswirkungen auf die Naturressourcen", der jetzt in Rom und Nairobi vorgestellt wurde. Dies sei schon moralisch nicht vertretbar, sagte Graziano da Silva.
"Wir können es nicht zulassen, dass ein Drittel der Nahrungsmittel, die wir produzieren, verschwendet wird oder verloren geht, während täglich 870 Millionen Menschen hungern". Achim Steiner, der Leiter des UN-Umweltprogramms (UNEP), sprach in Nairobi von einem "Weckruf" und warnte vor allem vor den langfristigen Kosten der Verschwendung, die nachfolgende Generationen zu tragen hätten. Die Verschwendung zu verringern, habe ein "enormes Potenzial", um Hunger in der Welt zu bekämpfen.
Enorme Umweltschäden
Allein für die Produktion der Lebensmittel, die später nicht verwendet werden, würden jährlich etwa 250 Kubikkilometer Wasser verbraucht. Das entspricht den dreifachen Volumen des Genfer Sees und ist dem Bericht zufolge dreimal mehr, als pro Jahr durch die russische Wolga fließen. Zudem entstünden bei der Herstellung Treibhausgase, die der Wirkung von 3,3 Milliarden Tonnen Kohlendioxid entsprächen. Nur die USA und China produzierten den Angaben zufolge jährlich mehr Kohlendioxid.
Damit aber noch nicht genug. Fast 30 Prozent des gesamten weltweiten Ackerlandes wird genutzt, um Nahrung zu produzieren, die nie gegessen wird. "Wenn weniger Lebensmittel verschwendet würden, nähme das nicht nur den Druck von knappen Ressourcen", schreiben die Autoren des Reports. Es wäre auch nicht mehr nötig, die Produktion um 60 Prozent zu steigern, damit auch 2050 die gesamte Weltbevölkerung ernährt werden könne.
Unterschiedliche Gründe
In den Entwicklungsländern geht lut dem Bericht vor allem bei der Herstellung ein Teil der Produktion verloren. In ärmeren Staaten fehlten zudem geeignete Lagermöglichkeiten, so dass die Lebensmittel verderben, bevor sie bei den Verbrauchern ankommen.
In den reichen Ländern würden dagegen sowohl im Einzelhandel als auch in den Haushalten große Mengen noch verzehrbarer Lebensmittel einfach weggeworfen. Verantwortlich dafür seien unter anderem die Fixierung auf das Mindesthaltbarkeitsdatum, das von den Verbrauchern immer wieder mit dem Verfallsdatum verewchselt wird, und ein übermäßiges Augenmerk auf das Aussehen der Produkte.
Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner sieht Deutschland unter anderem mit der Kampagne "Zu gut für die Tonne", bereits auf einen guten Weg zur Abfallvermeidung. "Handel, Industrie, Kirchen, Verbände und Verbraucherinitiativen ziehen an einem Strang. Wenn andere Länder folgen, können wir das Ziel der Europäischen Kommission erreichen, die Menge der verwertbaren Lebensmittelabfälle bis zum Jahr 2020 um die Hälfte zu reduzieren", sagte die Ministerin.
gmf/qu (afp, dpa, epd, rtr)
Mit freundlichen Grüßen
Sigurd A.Röber
IPhone - Mail
T4roeber@gmail.com