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Australien zeigt Backpackern die kalte Schulter
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Bislang war Australien für jobbende Rucksacktouristen ein echtes Paradies. Ab dem 1. Januar 2017 wird das Einkommen von Work-and-Travel-Touristen besteuert. Machen Backpacker jetzt einen großen Bogen um Australien? Die Anzeigetafel auf dem Flughafen von Perth klappt langsam und träge um. Irgendwie passt das zu dem Lebensgefühl dieser Stadt im äußersten Westen Australiens. Zwischen all den blassen und übermüdeten Reisenden sind die Touristen aus Europa unschwer auszumachen. Sie sind braun gebrannt. Die meisten machen zuerst Urlaub in Südostasien und reisen dann weiter zu einem Work-and-Travel-Urlaub unter australischer Sonne. Der Holzschmuck an ihren Armgelenken oder im Ohrläppchen ist ein Hinweis darauf, woher sie kommen. Es gibt ihn überall zu kaufen - auf der thailändischen Insel Koh Samui ebenso wie im indonesischen Lombok. Zwei Frauen fallen auf. Beide groß und schlank, das Haar von der Sonne gebleicht, an den Füßen sportliche Teva Sandalen. Jana und Anke sind Freundinnen aus Heilbronn. Mit ihrer Reise nach Australien erfüllen sich die beiden Deutschen einen Traum. Sie wollen durch den riesigen Kontinent reisen und zwischendurch jobben. Vielleicht kellnern oder Orangen pflücken. "Ja, ich habe mitgekriegt, dass ab Januar Steuern fällig sind", sagt Jana nachdenklich. "Die sozialen Medien waren voll davon. Die Leute sagten, fahrt nicht hin, es lohnt sich nicht mehr. Für uns war es da schon zu spät. Wir hatten unsere Reise schon geplant und wollten nicht alles über den Haufen werfen." Jetzt, wo das Gesetz durch ist, würden es sich aber sicher einige überlegen, ob sie noch kommen wollen, meint sie. "Man fühlt sich einfach nicht mehr so willkommen." Reisen, jobben, Steuern zahlen Für die ohnehin stagnierende australische Wirtschaft war die Ankündigung der Backpacker-Steuer alles andere als positiv. Bislang waren Einkünfte bis zu 18.200 Australische Dollar (12.800 Euro) für Backpacker steuerfrei. Im Sommer hatte die konservative Regierungskoalition ... Ganzen Artikel lesen »
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